Der Beruf des Hotelbetriebswirts
Im Hotel ist alles schwer, aber als künftiger Hotelbetriebswirt geht noch mehr
Für viele Menschen ist der Job in der Hotelbranche zu anstrengend, andere aber lieben den Job und möchten somit die Leiter des Erfolges im Hotel emporsteigen. Das funktioniert natürlich nicht als Hausmeister oder Pförtner, denn eine gewisse Grundausbildung im Hotel und Gastgewerbe, inklusive einer abgeschlossen Lehre ist Voraussetzung für eine Weiterbildung zum Hotelbetriebswirt. Dennoch sollte der Proband nichts überstürzen, denn der mit der Ausbildung verbundene hohe Anspruch kommt nicht von ungefähr.
Es ist mit Sicherheit, wenn man es geschafft hat, nicht unbedingt der Traumjob im Flanellanzug aufrecht gehend durch das Hotel zu schreiten. Es gehört eine Menge Verantwortung dazu und eine Stempeluhr für die Zeiteinteilung gibt es für einen Hotelbetriebswirt auch nicht. So muss man sich schon vorher im Klaren sein, wie das mit der Familie vereinbar ist, sofern es eine gibt. Betrachtet man jedoch die positiven Perspektiven im Umgang mit den Mitarbeitern und internationalem Publikum, als auch im finanziellen Bereich, lohnt sich auf jeden Fall der Aufwand.
Welche Erwartungen werden an die Weiterbildung zum Hotelbetriebswirt gestellt?
Hierbei handelt es sich nicht nur um ein Hotel, sondern um einen internationalen Markt, der Freude, Risiken und Probleme bereiten kann. Das Problem dabei ist, dass der Hotelbetriebswirt nicht nur von einheimischen Mitarbeitern und Gästen umgeben ist. Hier bauen sich auch leicht einmal Sprachbarrieren auf. Daher sind einwandfreie englische Sprachkenntnisse unverzichtbar, aber auch Französisch ist kein Nachteil.
Es kommt auch darauf an in welchem Hotel man wo arbeitet. Befindet sich das Hotel zum Beispiel in Italien oder Spanien, kann auch der dortige Wortschatz nicht schaden. Überhaupt sind Sprachen ein guter Weg zum Hotelbetriebswirt, welche schon einmal den Lehrgangsweg zu einem staatlich geprüften Betriebswirt ebnen.
Der angehende Betriebswirt für die Hotellerie kann noch so sprachbegabt sein, gelingt ihm kein souveränes und serviceorientiertes Auftreten, weil er es vielleicht bisher nicht gewohnt war, wird er es in seinem Job nicht leicht haben, oder er muss es schnell lernen. Kommunikationsstärke in einer gepflegten Erscheinung können dabei sehr hilfreich sein. Schichtdienst gehört im Hotel ebenso dazu, wie Cocktails an der Hausbar. So ist selbst diese Umstellung für viele Mitarbeiter im Hotelgewerbe nicht immer einfach.
Was sind die Aufgaben eines Hotelbetriebswirts?
Im Hotel übernimmt der staatlich geprüfte Hotelbetriebswirt im mittleren Funktionsbereich Aufgaben des Hotelmanagements, ferner auch eine leitende Funktion im gesamten Bereich des Hotels inklusiv der Betriebsorganisation, Einkauf, Direktion, Housekeeping, Marketing, Informationstechnologie, Personalwesen, Logis, Verwaltung und Verkauf.
Allgemein gesehen befinden sie sich auf der mittleren Ebene vom Hotelmanagement. Sie übernehmen Führungsfunktionen, leitende Aufgaben und arbeiten der Chefetage zu. Ferner ist der Hotelbetriebswirt der Ansprechpartner für alle Mitarbeiter. Je nach Arbeitgeber kann Ihre Aufgabe auch im Marketing oder der Personalwesen-Organisation bestehen.
Hauptsächlich stehen die folgenden Fachkompetenzen eines Hotelbetriebswirts im Vordergrund:
- der Betriebswirt sollte für eine notwendige Liquidität im Bereich der Finanzierung verantwortlich sein. Ferner Fremd- und Eigenkapital beschaffen und dem Hotelier Möglichkeiten zur Außen –und Innenfinanzierung vorschlagen, sowie das Controlling unter Zuhilfenahme ausgewogener Managementsysteme verantworten können.
- Erstellen der Leistungs- und Kostenrechnung, Leitung der Finanz- und Lohnbuchhaltung. Investitionsrechnung und erstellen der BWA, Bestimmung des Etats sowie die Verwaltung für Personalentwicklung, Marketingmaßnahmen übernehmen.
- So geht es zum Beispiel im Marketingbereich um das Analysieren von Situationen im Markt, Marktforschung, sowie um die Marketing-Steuerung in der Beschaffung. Weitere nennenswerte Inhalte beziehen sich auf die Mitarbeiterführung im Verkauf und Betriebsleitung.
- Im Wirtschaftsrecht zählt vor allem die Einhaltung von Wettbewerbs-, Handels-, Arbeits- und Sozialversicherungsbestimmungen. Der Hotelbetriebswirt sollte auch in der Lage sein, erstinstanzliche Prozesse vor Gericht in Vertretung des Hoteleigentümers zu führen.
Der Aufgabenbereich eines Hotelbetriebswirts umfasst weiterhin auch noch die Materialwirtschaft – Zertifizierungsverfahren – Rationalisierung – Personalentwicklungsplanung – Arbeitsstättenverordnung und einiges mehr.
Hieraus ist schon ersichtlich, dass das Berufsbild eines Hotelbetriebswirts nicht in einem Kursus an der Volkshochschule erworben werden kann.
Warum sollte man Hotelbetriebswirt werden?
Heutzutage hängen die guten als auch die schlechten Jobs nicht mehr an einem Baum und warten auf Erlösung. Überall, auch bei den großen Firmen wird reduziert. Betrachtet man entgegengesetzt dann die Hotelbranche, so setzte diese alleine 2015 87 Milliarden Euro um. Alleine in Deutschland gab es 2019 58,8 Millionen Übernachtungen. Somit dürfte sich die Frage: „Warum sollte man Hotelbetriebswirt werden“ weitgehend erledigt haben. Bei diesen Zahlen benötigen die Hotels einfach Fachpersonal, ebenso wie neu gegründete Hotels, Restaurants und Anlagen.
Als staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt im Hotel- und Gaststättenbereich ist dieser für sämtliche Managementaufgaben innerhalb des Hotels verantwortlich. Hinzu kommt, dass sich der Beruf als Hotelbetriebswirt nicht nur auf die Hotels in Deutschland beschränkt. Weltweit werden in den führenden Hotels viele Deutsche als Manager eingesetzt. Es hat sich weltweit herumgesprochen, dass es sich hierbei in Deutschland um top ausgebildete Hotelprofis handelt. Wer möchte abgesehen vom Verdienst, nicht auch gerne einmal in einem namhaften Hotel auf einer Insel im Paradies arbeiten, oder in Frankreich – Italien – Spanien – oder Thailand. Da kann man nur sagen: „Die Ferne lockt“. In kaum einem anderen Beruf bestehen derartige Möglichkeiten.
Darüber hinaus ist der Beruf als Hotelbetriebswirt kein stupider langweiliger Job. Zu seinen Aufgaben zählen auch Leistungskonzepte, um die Zufriedenheit der Gäste sicherzustellen, was nicht immer einfach ist, denn wie sagt ein Sprichwort so schön: „Andere Länder andere Sitten“. Es gibt unzählige Hotels auf der ganzen Welt, im Umfeld des Hotelbetriebswirtes muss dieser auch seine Mitbewerber analysieren und im Auge behalten, darf aber auch den korrekten Personaleinsatz in seinem Hotel nicht vergessen. Wenn die staatliche Ausbildung und überhaupt der fachliche Werdegang des Hotelbetriebswirts nicht einiges abverlangt, würden wahrscheinlich auch Kellner, Pagen und Zimmermädchen diesen Weg einschlagen. Wer es erfolgreich geschafft hat, dem bietet sich ein Traumjob fürs ganze Leben.
Wie gestalten sich die Arbeitszeiten als Hotelbetriebswirt?
Egal in welchem Job in Deutschland in einem Hotel gearbeitet wird, beträgt die wöchentliche Arbeitszeit in der Vollbeschäftigung 43,5 Stunden. Laut § 3 1 ArbZG dürfen 8 Stunden grundsätzlich nicht überschritten werden. Darüber hinaus gibt es noch den Paragrafen 2 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG). Hiernach wird die Arbeitszeit gerechnet, vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne Pausen. Die Arbeitszeit richtet sich nach dem Beanspruchungsgrad des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber. In diesem Fall steht der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber komplett zur Verfügung, oder je nach Bedarf auf Abruf.
In einem größeren Hotel dürfte es mit der Arbeitszeitregelung schwerfallen. Zwar hat der Hotelbetriebswirt auch hier einen Arbeitsvertrag mit vorgeschriebenen Arbeitszeiten, die sich aber in der Regel nicht einhalten lassen, da in einem Hotel immer etwas Unvorhergesehenes passieren kann und dieser in einer solchen Situation nicht die Arbeitszeitregelung einhalten kann. Genau das sind nun mal die Schattenseiten in der Hotelbranche.