Der Beruf des Konditors

Ratgeber zum Beruf des Konditors

Konditoren stellen süße Backwaren, Pralinen, Eis und Torten her. Eine der Hauptbeschäftigungen ist das Backen von Kuchen und Tortenböden, daher haben viele Konditoreien auch normale Backwaren wie Brot und Brötchen im Angebot.

Der Unterschied zum Bäckerberuf ist jedoch die kreative Vielfalt, die sich einem Konditor bietet. Moderne Zutaten erlauben das lebensechte Nachgestalten von Figuren, Personen oder Gegenständen. Mottotorten sind inzwischen nicht mehr nur bei Kindergeburtstagen beliebt.

Die Krönung für viele Konditoren ist die Herstellung von Hochzeits- oder Festtagstorten.

Um Konditor zu werden, ist eine 3 jährige Ausbildung nötig, die von der Handwerkskammer geregelt ist, was die Ausbildungsinhalte und den Besuch der Berufsschule betrifft. In einer Konditorei, einer Confiserie, einem Café oder in einer Bäckerei mit einem Sortiment an Feinbackwaren, kann die Ausbildung absolviert werden. Große Hotels und Restaurants bieten auch gelegentlich Ausbildungsplätze an.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Konditor

Die Ausbildungsverordnung beinhaltet keine speziellen Vorgaben zum Schulabschluss. Ausbildungsbetriebe legen jedoch Wert darauf, dass sie Bewerber haben, die einen Schulabschluss nachweisen können. Das hängt vor allem damit zusammen, dass es auch rechtliche Aspekte gibt, die zu berücksichtigen sind und sichergestellt sein muss, dass die Auszubildenden die Inhalte verstehen und umsetzen können. Vom Schutz vor Infektionen, über Hygienerichtlinien bis hin zu den Vorschriften in Bezug auf Lebensmittel- und Arbeitssicherheit gibt es vielfältige anspruchsvolle Themen, die in Theorie und Praxis vermittelt werden und anzuwenden sind.

Wer sich für den Beruf interessiert, sollte nicht nur gern backen. Er muss ein Talent für die Gestaltung und Verzierung von Lebensmitteln mitbringen und Geduld haben. Die Technik muss noch nicht perfekt sein. Viele wunderschöne Zuckerfiguren sind in der Herstellung ganz einfach, wenn man die Tricks kennt. Doch die Freude an Gestaltung und eine gewisse Kreativität sind nötig, um hier gute Fortschritte zu erzielen.

Ein Grundinteresse an den Aufgaben in einer Backstube sollte ebenfalls mitgebracht werden. Konditoren müssen nicht unbedingt so früh arbeiten wie Bäcker, tun es aber trotzdem, um Torten so frisch wie möglich auszuliefern.

Um einen Ausbildungsbetrieb zu finden, der viel Abwechslung bietet, die kreative Konditorei fördert und Kenntnisse hierin vermittelt, bietet es sich an. das Sortiment des Unternehmens über einen längeren Zeitraum hinweg zu beobachten. Je umfangreicher das Sortiment ist, desto mehr Abwechslung bietet der Ausbildungsalltag. Wechselnde Torten, ein breites Angebot an Pralinen und Confiserieleckereien garantieren, dass die kreativen Arbeiten häufig gefragt sind. Qualitätsmerkmale sind volle Cafés und Warteschlangen vor der Verkaufstheke.

Karrierechancen nach der Ausbildung

Mit der Abschlussprüfung ist der Geselle mit seiner Grundausbildung fertig. Wenn er sich weiter entwickeln möchte, dann kann eine Meisterausbildung gemacht werden. Die meisten, die sich dafür entscheiden, möchten entweder anschließend studieren (Lebensmitteltechnik o.ä.) oder ein eigenes Geschäft aufbauen und selbst ausbilden.

Engagierte Konditoren werden sehr gesucht und haben gute Chancen, von älteren Inhabern bei der Meisterausbildung unterstützt zu werden, wenn es Interesse an der Übernahme einer bestehenden Konditorei gibt.

Der Traum vieler junger Konditoren ist die Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff oder in einem großen Hotel, wie sie bei vielen Freizeitsparks angegliedert sind. Hierfür müssen sie richtig gute Arbeiten vorweisen können, sehr genau und sauber arbeiten und im Notfall auch schnell kreative Vorschläge machen und umsetzen können.

Anforderungen an Kreativität und Organisation

Torten waren schon immer ein großer Schwerpunkt in der Konditorei. Inzwischen gibt es hervorragende Materialien und Arbeitsmittel, die dabei helfen, aus Zucker, Marzipan oder Glasur, wahre Kunstwerke entstehen zu lassen. Die pastelligen zarten Farben werden inzwischen gerne von kräftigen Tönen verdrängt und wenn Jurassic Park oder Star Wars als Motto gefragt sind, geht es auch hinein in die düstere Farbwelt.

Doch die Gestaltung ist nicht die einzige Herausforderung bei einer Torte. Immer mehr Menschen haben Unverträglichkeiten oder leben bewusst nach bestimmten Ernährungsmodellen. Hier müssen geeignete Zutaten gefunden werden, die im Tausch von Weizenmehl, Nüssen, Ei oder Milch ähnliche Backeigenschaften mitbringen und den Aufbau einer Torte ermöglichen. Süße Torte soll heute möglichst nicht mehr zu viel Fett und Zucker haben. Die Alternativen kennenzulernen und auszuprobieren, kann sehr spannend sein und dazu führen, dass sich ein Konditor auf spezielle Richtungen qualifizieren kann. Allergiker, Diabetiker und Veganer freuen sich, wenn sie Angebote finden, die auf ihre Zielgruppen ausgerichtet sind.

Was kann ein Konditor verdienen?

Die gute Nachricht: Erst kürzlich wurde die Ausbildungsvergütung für Konditoren auf einen Mindestbetrag festgelegt. Das heißt, dass auch kleinere Ausbildungsbetriebe an diesen Betrag gebunden sind. Größere Firmen zahlen manchmal von sich aus schon höhere Vergütungen.

Als ausgebildeter Konditor hängt der Verdienst von vielen Faktoren ab. Die Größe des Betriebes und die Anbindung an Arbeitgeberverbände regeln, ob eine tarifliche Bezahlung greift. Ist dies nicht der Fall, kann der Lohn frei verhandelt werden. Die Höhe wird sich nach den Verkaufszahlen des Unternehmens richten, aber auch nach dem, was ein Konditor kann. Grundsätzlich ist das Gehalt vergleichbar mit den Berufsbildern Koch oder Bäcker.

Die Kunst hinter dem Beruf

Konditorei kann auch Kunst sein und wer ein Künstler ist, kann natürlich entsprechend andere Preise verlangen. Es muss aber auch immer Abnehmer für diese Kunst geben. Damit sich kreative Konditoren nach der Ausbildung nicht nur damit beschäftigen müssen, Krapfen mit unterschiedlich farbigen Güssen zu glasieren, sollte die Wahl des Arbeitgebers danach ausgewählt werden, was das Kerngeschäft ausmacht. Finden regelmäßig Veranstaltungen statt? Wer sind die Hauptkunden?

In Schlosshotels wird beispielsweise relativ häufig Hochzeit gefeiert, in kleinen Clubs mit hohem Studentenaufkommen sind Cupcakes gefragt.

Hotels mit eigener Patisserie bieten inzwischen Kurse an. Mit einem Konditor zusammen, werden dann Torten gestaltet und Pralinen gemacht. Auch die VHS ist immer auf der Suche nach Leitern von Kursen mit den Themen Backen und Kochen. Wenn die eigenen Interessen dahin gehen, dass Wissen und Können weitergegeben werden sollen, dann lohnt es sich, dies auch mit in die Bewerbung aufzunehmen.

Sich als Konditor bewerben

Abgesehen von einem schönen Anschreiben, profitiert auch ein junger Mensch, der einen Ausbildungsplatz sucht, von ein paar Fotos seiner Arbeit. Wer also in seiner Freizeit schon tolle Torten gemacht hat, sollte unbedingt Fotos davon machen. Wer die Ausbildung macht und später in dem Beruf arbeitet, wird immer wieder besondere Highlights entstehen lassen, die er sowieso in einem Foto festhalten will. Diese sind die beste Referenz! Das Anschreiben wird dann schon weniger kritisch betrachtet. Wie das aussehen kann? Hier ein Muster:

Sehr geehrte …,

die Arbeit mit Lebensmitteln und Zuckerwerk begeistert mich schon seit vielen Jahren. Aus dem Hobby wurde Beruf und inzwischen Berufung. In meiner Referenzmappe sehen Sie die besten Kreationen.

Meine Erfahrung sichert gleichbleibend gute Backwerke, was die wichtigste Voraussetzung für gelungene Torten ist. Zudem habe ich mich mit allen wesentlichen Fragen der Statik und Haltbarkeit von Aufbauten beschäftigt und meine höchste Torte hatte xy Etagen.

Sowohl als Auszubildender wie auch nach meiner Gesellenprüfung, habe ich regelmäßig für Wettbewerbe trainiert und xy Preise gewonnen.

Die Kombination ausgefallener Zutaten, lässt mich vor allem auch in der Kreation von Pralinen, tolle Geschmacksexplosionen erzeugen. Dabei stehe ich jedem Trend und jeder Notwendigkeit am Markt offen gegenüber. Veganer finden bei mir ebenso Berücksichtigung wie Allergiker oder Diabetiker. Die Freude am Ausprobieren treibt mich momentan dahingehend voran, kalorienarme Torten mit Konjakmehl und Zuckerersatzstoffen auszuprobieren.

Abschließend kann noch zu den Arbeitszeiten, dem Eintrittsdatum und den Vorstellungen in Bezug auf die Bezahlung ein Absatz folgen.

Auszubildende können diesen Text umformulieren und all die Erfahrungen hier so darstellen, als wenn es ihre Ziele wären.

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