Der Beruf des Restaurantfachmanns

Ratgeber zum Beruf des Restaurantfachmanns

Der Beruf Restaurantfachmann ist vielseitiger als viele ahnen. Wer sich in der Karriereplanung mit dem Berufsbild näher befasst, wird feststellen, dass das Servieren und Serviettenfalten nur kleine Facetten des Alltags sind. Neben guten Umgangsformen und der Freude am Zusammentreffen mit Menschen, sind Organisationstalent und Stressresistenz gefragt.

Die Aufgaben eines Restaurantfachmanns

Ein Restaurant ist in die Aufgabenbereiche Küche und Service aufgeteilt. In großen Restaurants gibt es zusätzlich einen Thekendienst, in kleineren Gaststätten wird der Ausschank vom Service übernommen.

Der Service beginnt schon, bevor überhaupt Gäste erscheinen. Das Eindecken von Tischen, die Dekoration des Gastraums und das Management der Reservierungen finden bereits statt, bevor das Lokal öffnet. Für das Eindecken ist die Tischwäsche zu wechseln, Servietten müssen gefaltet werden und je nach Modalität des Hauses, werden Bestecke hingelegt oder in Kästen bereitgestellt. Wer die Tischwäsche auflegt, checkt gleichzeitig den Bestand an sauberer Tischmenge und Servietten und bestellt bei Bedarf frische Tücher nach.

Wenn für die Theke kein extra Barkeeper zuständig ist, werden die Bestände an Getränken, sauberen Gläsern und Zutaten für Mixgetränke (Kräuter, geschnittene Limetten oder Zitronen, Eiswürfel) geprüft. Gläser werden poliert und die Früchte geschnitten.

Eine wesentliche Aufgabe für den Service ist es, sich mit den Angeboten der Karte, der Saison, der Woche oder des Tages vertraut zu machen. Wenn Gäste Fragen stellen, macht es keinen guten Eindruck, für die Beantwortung immer erst einen Kollegen fragen zu müssen.

Bietet das Restaurant auch Veranstaltungen an oder vermietet Seminarräume, muss der Restaurantfachmann dafür sorgen, dass die Räume entsprechend vorbereitet sind und die ggf. vorbestellten Getränke und Speisen auch bereit stehen.

Mit dem Eintreffen der Gäste regelt der Restaurantfachmann die Besetzung der Tische, begrüßt die Gäste und weist auf Empfehlungen des Hauses hin. Er überreicht die Speisekarten und nimmt die Bestellungen entgegen.

Inzwischen arbeiten viele Restaurants mit digitalen Systemen, daher ist eine gewisse Affinität zu Technik und digitalen Geräten von Vorteil.

Das Servieren der Speisen und abkassieren sind weitere Aufgaben. Während die Gäste sich im Lokal aufhalten, muss der Restaurantfachmann aufmerksam auf Reaktionen der Gäste reagieren und von sich aus regelmäßig nachfragen, ob es noch Wünsche gibt.

Wenn sich das Restaurant von den letzten Gästen des Tages verabschiedet hat, werden die Einnahmen abgerechnet, Aufräumarbeiten vorgenommen und Warenbestände geprüft.

Beschäftigte mit langer Berufserfahrung oder Betriebszugehörigkeit werden mit Sonderaufgaben wie der Personaleinsatzplanung oder der Einarbeitung neuer Mitarbeiter betraut. Mit so einer Vertrauensposition gewinnt der Restaurantfachmann in der Regel auch Einblicke in die Aufgaben der Restaurantleitung und übernimmt teilweise sogar einige von ihnen.

Der Reiz des Berufes

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, heißt es im Volksmund. Die meisten Gäste werden sich über ein gutes Essen freuen und positiv gestimmt in ein Lokal gehen. Wer Freude daran hat, Menschen kennenzulernen und interessante Gespräche zu führen, hat während der Arbeitszeit ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm.

In vielen Stellenangeboten werden Sprachkenntnisse gefordert. Bei internationalem Publikum, können die eigenen Fremdsprachenkenntnisse angewandt und erweitert werden.

Gehobene Restaurants mit einer Sterneküche, haben besonders hohe Anforderungen an Restaurantfachleute. Hier ist die Berufsbekleidung meist eleganter und die Konversation mit den Gästen nicht ganz so ungezwungen. Allerdings besteht die Chance, hier auch prominente Mitbürger anzutreffen.

Wie die Bezahlung eines Restaurantfachmannes ist, hängt oft vom Arbeitgeber ab und davon, wie gut das Lokal im Geschäft ist. Mit einer positiven Ausstrahlung und einem gewinnenden Wesen lassen sich gute Trinkgelder erarbeiten.

Menschen die in der Gastronomie arbeiten, haben oft selbst den Wunsch, ein eigenes Restaurant zu führen. Dass dies nicht so leicht ist, zeigen häufige Pächterwechsel in einigen Lokalen und bekannte TV-Shows in denen prominente Gastronomen die Schwachstellen im Management offenbaren. Mit einer fundierten Ausbildung und einigen Jahren Berufserfahrung in verschiedenen gastronomischen Bereichen, kann ein Erfahrungsschatz aufgebaut werden, der bei einer Existenzgründung sehr hilfreich sein kann. Aus den Fehlern der anderen kann gelernt und das Gelernte im eigenen Restaurant angewendet werden.

Eingangs wurde die Stressresistenz erwähnt. Wer Trubel mag und daran wächst, das Chaos zu beherrschen, der kann in dem Beruf Restaurantfachmann so richtig aufgehen. Ein hohes Gastaufkommen, kurzfristig ausfallendes Personal oder der Ausfall der Beleuchtung sind Situationen in denen Ruhe und kreative Lösungsansätze gefragt sind.

Einige Mitarbeiter im Service sagen, dass ihr Job ihnen so viel Sport und Bewegung bietet, dass sie in der Freizeit keinen treiben brauchen. Auch ein Vorteil.

Die Arbeitszeiten

Zu den Arbeitszeiten können keine pauschalen Aussagen getroffen werden. Die hängen natürlich mit den Öffnungszeiten zusammen, gehen aber zeitlich darüber hinaus, weil Vor- und Nachbereitungen zu treffen sind. In Stellenangeboten ist manchmal von Teildiensten die Rede. Damit ist gemeint, dass die Zeit zwischen dem Mittagstisch und der Öffnungszeit am Abend nicht als Beschäftigungszeit genutzt wird. Wie der Einzelne damit umgeht, hängt von seinen Interessen ab. Der eine geht Schwimmen oder Spazieren und wer nah dran wohnt, geht nach Hause.

In einigen Gegenden sind die Arbeitszeiten auch von der Saison abhängig. Restaurants in bevölkerungsschwachen Regionen, denen im Winter die Touristen wegbleiben, schließen im Sommer am Nachmittag nicht, im Winter aber doch.

Jeder Arbeitnehmer hat ein Recht auf freie Tage. Auch in der Gastronomie. Diese fallen jedoch ruhetagsbedingt nicht oft aufs Wochenende.

Auch die Art des gastronomischen Betriebes bestimmt die Öffnungszeiten und Ruhetage. Bars oder Restaurants in Einkaufszentren, haben ihren Ruhetag sonntags, wenn auch die Geschäfte zu sind.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Besonders Frauen haben mit der Familiengründung das Problem, ihre Arbeitszeiten mit der Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Dies kann gelingen, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer an einem Strang ziehen. Zwei Teilzeitstellen können einen Teildienst abdecken. Wenn es einen Partner gibt, stehen die Mütter auch am Wochenende zur Verfügung und können ganztags arbeiten. Das gilt sogar für Alleinerziehende, die regelmäßig kinderfreie Wochenenden haben, weil der Partner die Kinder dann zu sich nimmt.

In einigen Nationen ist es Gang und Gäbe, dass Kinder im Lokal herumtollen, wenn die Eltern arbeiten. Vor allem in den mediterranen Ländern. Das wird durchaus auch von Gästen toleriert und ist die beste Methode aus dem Nachwuchs Fachkräfte zu rekrutieren.

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